top of page

49 hier

49 hier, 1994, temporäre Installation, Acrylfarbe auf Papier auf Holzplatten, je 90 x 210 cm

Erbdrostenhof, Münster

»49 hier« erinnert an die 49 gezählten Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland in den vergangenen drei Jahren. Diese Zahl hat die Künstlerin aufgewühlt. Sie ist nicht (...) zur Tagesordnung übergegangen, sondern sie hat versucht, nicht zu vergessen. Sie wollte sich erinnern im Wortsinn:

Sie hat versucht, sich ein inneres Bild zu machen von der Brutalität der Taten und den Leiden der Opfer. Sie hat versucht, sich hineinzuversetzen in Opfer und Täter, indem sie die Lage der Opfer nachspürte - davon zeugen die roten Spuren -, aber auch mit Schwarz der Gewalt der Täter nachging. (...) Mitten in unserer Fußgängerzone, an unseren schönen Gebäuden, mitten in unserer anscheinend so humanen Gesellschaft erscheinen die Spuren von Gewalt und von Leid. Mitten in der Hektik des Verdrängens, Konsumierens und Funktionierens schlagen die Bilder ein Innehalten, ein Erinnern vor. Und mitten in unsere selbstberuhigende Formel, daß diese Gesellschaft zivil sei, fragen die Bilder, ob das noch stimmt.

...

Ausschnitt aus dem Text von Benedikt Sturzenhecker im Katalog "Gabriele U. Meyer – 49 hier"

bottom of page